Madrid
Das U-Bahnnetz der spanischen Hauptstadt (ca. 6,5 Millionen Einwohner incl. Vororte) ist eines der größten der Welt: Auf einer Streckenlänge von etwa 300 Kilometern verkehren 13 Linien.
Zusätzlich gibt es drei Tangentiallinien mit zusammen knapp 30 Kilometern Länge, die als Stadtbahn mit Niederflurwagen bedient werden. Weil man aber den Begriff Straßenbahn ("Tranvía") unbedingt vermeiden wollte, werden diese Linien als "Metro Ligero", also als Leicht-Metro bezeichnet.
Betreiber ist die → Metro de Madrid S.A., für den Betrieb der Stadtbahn wurden die Betreibergesellschaften Metros Ligeros de Madrid S.A. (Linie ML1) und Metro Ligero Oeste, S.A. (Linien ML2 und ML3) gegründet. Tariflich sind beide Gesellschaften aber natürlich voll in das Metrosystem integriert.
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Barcelona
Die Stadt Barcelona ist Hauptstadt der zu Spanien gehörenden autonomen Region Katalonien und hat etwa 1,6 Millionen Einwohner (über 3 Millionen im Einzugsgebiet). Nachdem die Straßenbahn bis 1971 stillgelegt worden war, erfolgte im Jahr 2004 die Wiedereröffnung; es existieren derzeit zwei Straßenbahnnetze mit jeweils drei Linien, welche bis jetzt nicht miteinander verbunden sind. Während der straßenbahnlosen Zeit hat nur die 'Tramvia Blau' überlebt, eine kurze Touristenlinie, die es auch heute noch gibt. Die Metro (U-Bahn) Barcelona ist auf einem Netz von gut 120 Kilometern unterwegs. Eine Besonderheit des U-Bahnnetzes ist, dass es zwei Betreiber (die städtische TMB und die katalonische Eisenbahngesellschaft FGC) und drei verschiedene Spurweiten gibt: Die Linie 1 verkehrt auf Breitspurgleisen (1668 mm), die Linie 8 auf Meterspur, alle anderen Linien auf Normalspur (1435 mm).
Betreiber der Tram ist die Tramvia Metropolità S.A., aller anderen Verkehrsmittel (außer drei Metrolinien, siehe oben) die → TMB (Transports Metropolitans de Barcelona).
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Sevilla
Sevilla, die Hauptstadt der autonomen Provinz Andalusien im Süden Spaniens, hat ca. 700.000 Einwohner. Bis 2007 wurde der öffentliche Nahverkehr in der Stadt ausschließlich mit Bussen abgewickelt, seitdem gibt es eine kurze Straßenbahnlinie im Zentrum sowie eine ca. 18 Kilometer lange Metrolinie, die mit Niederflurwagen betrieben wird.
Betrieben wird die Straßenbahn von der → TUSSAM (Transportes Urbanos de Sevilla), die U-Bahn von der → Metro de Sevilla Sociedad.
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Valencia
Das Netz der "Metro Valencia" ist ca. 150 km lang. Es wird sowohl von Niederflur-Straßenbahnlinien als auch hochflurigen Metrolinien befahren. Eine Besonderheit ist die Integration von vier schmalspurigen, größtenteils eingleisigen Eisenbahnstrecken in das Netz der Metro, weswegen auch die innerstädtischen U-Bahnstrecken in Meterspur ausgeführt wurden. Diese Außenäste der Linie 1 führen sehr weit aus der Stadt hinaus (die Linie 1 ist insgesamt 98 Kilometer lang) und werden alle 30 bis 60 Minuten bedient.
Betreiber ist die FGV (Ferrocarrils de la Generalitat Valenciana), welche die U-Bahnstrecken unter der Marke → metrovalencia betreibt.
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Alicante (Alacant)
Die Stadtbahn Alicante (→ TRAM Metropolità d’Alacant) verfügt über vier Linien, die auf einer Stammstrecke mit zwei Abzweigen verkehren. Die Stammstrecke verläuft im Zentrum unterirdisch, ansonsten überwiegend auf einer umgebauten ehemaligen Eisenbahnstrecke (Meterspur). Die Bahnen verkehren dementsprechend teilweise als Straßenbahn und teilweise eisenbahnähnlich. Die Stammstrecke Alicante - Denia ist über 90 Kilometer lang und wird im Nordabschnitt noch im Vorlaufbetrieb mit Dieseltriebwagen betrieben.
Betreiberin ist die FGV (Ferrocarrils de la Generalitat Valenciana).
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Málaga
Bei der Metro Málaga handelt es sich um ein niederfluriges Stadtbahnsystem, das seit 2014 in Betrieb ist. Die zwei Linien sind zusammen gut 11 Kilometer lang, wobei nur die Linie 1 für fünf Haltestellen an der Oberfläche verläuft - die Linie 2 ist komplett unterirdisch.
Betreiberin die die → Metro de Málaga S.A.
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Granada
Die Stadt Granada verfügt über eine Niederflur-Stadtbahnlinie, die im September 2017 eröffnet wurde. Die knapp 16 Kilometer lange Strecke hat eine gute Erschließungswirkung - von den ca. 230.000 Einwohnern der Stadt leben über 130.000 im Umkreis von 500 Metern um eine der Haltestellen. Das System wird als Metro bezeichnet, obwohl es nur drei unterirdische Haltestellen im Stadtzentrum aufweist. Allerdings ist fast der komplette Streckenverlauf als unabhängiger Gleiskörper angelegt, was den Bahnen in Verbindung mit einer gut funktionierenden Vorrangschaltung an den Ampelanlagen ein zügiges Vorankommen sichert.
Die Stadtbahn wird unter dem Namen → Metropolitano de Granada betrieben von der Regionalverwaltung "Junta de Andalucía".
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Bilbao
Bilbao verfügte in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts über ein großes Straßenbahnnetz, welches in seiner größten Ausdehnung über 100 Kilometer lang war und bis 1964 sukzessive eingestellt wurde. Im Jahre 2002 wurde eine Linie wieder eröffnet, die mit einer Länge von 4,5 Kilometern ursprünglich nur die Feinerschließung der Innenstadt in Ergänzung zur Metro übernehmen sollte. Durch mehrere Verlängerungen, auch unter Einbeziehung einer ehemaligen Eisenbahnstrecke, ist die Linie mittlerweile auf ca. 8 Kilometer angewachsen.
Die U-Bahn (Metro) Bilbao besteht aus zwei Linien, die sich eine gemeinsame Strecke durch die Innenstadt teilen. Das Netz ist ca. 45 Kilometer lang und wie die Straßenbahn in Meterspur ausgeführt. Im Jahre 2017 erhielten zudem die Regionalzüge der baskischen Schmalspurbahn "Euskotren" eine Tunnelstrecke unter den westlichen Stadtteilen von Bilbao hindurch, die als Metro-Linie 3 bezeichnet wird und in diesem Abschnitt im dichten Takt befahren wird.
Während die → Metro Bilbao von einer gleichnamigen Gesellschaft betrieben wird, gehört die Straßenbahn wie die Metro-Linie 3 dem baskischen Eisenbahnbetreiber → Euskotren.
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Vitoria-Gasteiz
Vitoria-Gasteiz (der Doppelname setzt sich aus dem spanischen Namen Vitoria und dem baskischen Namen Gasteiz zusammen) ist die Hauptstadt des Baskenlandes, einer autonomen Region im Norden Spaniens. Die Stadt mit ihren gut 250.000 Einwohnern verfügt über ein Straßenbahnsystem, das Ende 2008 eröffnet wurde und seither kontinuierlich ausgebaut wird. Derzeit verkehren zwei Linien mit einer Streckenlänge von knapp 15 Kilometern. Die ursprünglich beschafften 11 fünfteiligen Bahnen des Typs Urbos 2 stießen schon wenige Jahre nach Eröffnung des Netzes an ihre Kapazitätsgrenze, daher wurden 2020 sieben Urbos 3-Fahrzeuge mit 7 Wagenteilen geliefert. Im Gegenzug wurden drei der älteren Züge nach Bilbao abgegeben, um die dortige Streckenverlängerung bedienen zu können.
Die Straßenbahn wird wie auch jene in Bilbao von der baskischen Eisenbahngesellschaft → Euskotren, betrieben.
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Saragossa (Zaragoza)
Saragossa (spanisch: Zaragoza) liegt im östlichen Teil Spaniens am Fluss Ebro, hat knapp 700.000 Einwohner und ist die Hauptstadt der Region Aragonien. Seit 2011 hat die Stadt wieder eine gut 12 Kilometer lange Straßenbahnlinie, nachdem das ursprüngliche Netz im Jahre 1976 stillgelegt worden war. Weitere Strecken sind in Planung.
Betrieben wird die Straßenbahn von einem Konsortium, das sich → Los Tranvías de Zaragoza nennt.
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Murcia
Die im Südosten Spaniens (ca. 30 km von der Mittelmeerküste und etwa 70 km von Alicante entfernt) gelegene Stadt Murca hat ca. 450.000 Einwohner. Sie verfügt seit 2011 über eine 18 km lange Straßenbahnlinie, von der eine kurze Stichstrecke (Linie 1B) abzweigt. Ab 2007 gab es bereits einen Probebetrieb auf einer Länge von vier Haltestellen.
Betreiberin ist die → Tranvía de Murcia, S.A.
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Parla
Die Stadt Parla ist etwa 20 Kilometer von der spanischen Hauptstadt Madrid entfernt, ist Endpunkt einer Linie der Madrider Cercanías (S-Bahn) und hat gut 120.000 Einwohner. Seit 2007 verfügt die Stadt über eine Straßenbahnlinie, die als Ringlinie einen Großteil Parlas an die Cercanías anbindet. Eine Runde auf dem Ring, der in beiden Richtungen befahren wird, ist 8 Kilometer lang und gut 20 Minuten.
Für den Betrieb der Bahn wurde die Betreibergesellschaft → Tranvía de Parla S.A. gegründet.
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Palma de Mallorca
Die Stadt Palma de Mallorca verfügt seit 2007 über eine U-Bahn. Sie hat eine Spurweite von 1.000 Millimetern, um die Kompatibilität mit der Eisenbahnstrecke Richtung Inca sicherzustellen. Seit 2013 wird nach der Elektrifizierung der Bahnstrecke diese Möglichkeit auch genutzt, seitdem nutzen Metrozüge die Trasse bis Marratxí als Linie M2 mit.
Das Verkehrsaufkommen auf der Stammlinie M1 ist außerhalb der Vorlesungen an der Universität eher gering, weswegen die U-Bahn außerhalb der Hauptverkehrszeit nur alle 30 Minuten verkehrt. An Sonn- und Feiertagen ruht der Betrieb sogar ganz.
Betrieben wird die Metro durch die SFM (Serveis Ferroviaris de Mallorca), die auch den Betrieb auf den Eisenbahnstrecken nach Manacor und Sa Pobla verantwortet, im Auftrag der → TIB (Transports de les Illes Balears).
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Soller
Die Straßenbahn Sóller verbindet die Stadt mit dem Ortsteil Port de Sóller und ist knapp 5 Kilometer lang. Sie wurde im Jahre 1913 gemeinsam mit der Eisenbahnstrecke von Palma de Mallorca nach Sóller gebaut, weswegen sie auch dieselbe exotische Spurweite wie die Bahnstrecke hat, nämlich 914 Millimeter (3 Fuß).
Der Betrieb der Straßenbahn wird auch vom vom Betreiber der Eisenbahnlinie, der → Ferrocarril de Sóller S.A., durchgeführt.
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Lissabon (Lisboa)
Das Straßenbahnnetz der portugiesischen Hauptstadt ist nur noch ein Rumpfbetrieb mit ca. 25 km Streckenlänge. Nur auf der Linie 15E verkehren Niederflurwagen aus den 1990er-Jahren, die anderen vier verbliebenen Linien werden mit den bekannten, modernisierten Altbauwagen betrieben, dienen jedoch eher touristischen Zwecken als einem ernsthaften Nahverkehr. Die Spurweite beträgt 900 mm.
Das wichtigste Verkehrsmittel in Lissabon ist die Metro, ein U-Bahnnetz mit gut 45 Kilometern Ausdehnung, welches in den 1950er-Jahren errichtet und stets erweitert wurde. Es besteht aus vier Linien, die nach Farben statt Nummern unterschieden werden.
Bus, Straßenbahn und drei Standseilbahnen werden vom städtischen Verkehrsbetrieb → Carris, die Metro von der → "Metropolitano de Lisboa, EPE" betrieben. Das Tarifsystem ist etwas wirr, nicht alle Fahrkarten werden in jedem Verkehrsmittel anerkannt.
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Porto
Die Stadt Porto ist mit knapp 250.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Portugals nach der Hauptstadt Lissabon. Sie verfügt über ein Stadtbahnsystem mit ca. 70 Kilometern Ausdehnung, welches als Metro do Porto bezeichnet wird und in der Innenstadt unterirdisch verläuft.
Außerdem existieren noch drei Straßenbahnlinien, diese dienen aber eher touristischen Zwecken und werden nur tagsüber alle 30 Minuten mit Triebwagen aus den 1940er Jahren bedient.
Betreiberin der Stadtbahn und der Standseilbahn ist die → Metro do Porto S. A., für die Busse und Straßenbahnen die → STCP (Sociedade de Transportes Colectivos do Porto, S.A.).
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Almada (Metro Sul do Tejo)
Die "Metro Sul do Tejo" ist ein teilweise stadtbahnmäßig ausgebautes Straßenbahnnetz in den Städten Almada und Seixal am südlichen Ufer des Tejo direkt gegenüber der Hauptstadt Lissabon. Es wurde im Jahre 2007 eröffnet, ist 13,5 Kilometer lang und wird von drei Linien befahren.
Betrieben wird das Netz von einer Gesellschaft namens → Metro Transportes do Sul SA (kurz MTS).
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